Stadtarchiv Neuss
Wenn ihr etwas über die Vergangenheit der Stadt Neuss erfahren wollt, seid ihr im Stadtarchiv Neuss genau richtig! Hier findet ihr die amtlichen Unterlagen der Stadt Neuss seit dem Mittelalter, aus über 900 Jahren. Weil die amtliche Überlieferung nur einen kleinen Teil der gesellschaftlichen Wirklichkeit einer Stadtgesellschaft zeigt, verwahrt das Archiv darüber hinaus auch viele weitere Archivalien, die über die Geschichte der Stadt und ihrer Menschen Auskunft geben, zum Beispiel Nachlässe von Privatpersonen, Unterlagen von Vereinen und Verbänden, von Parteien und Firmen, Sammlungen von Fotos, Plakaten, Karten und Plänen u.v.m.
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Das Archiv kümmert sich um die Erhaltung und Sicherung des schriftlichen kulturellen Erbes der Stadt Neuss für die Zukunft. Da es sich bei den Archivalien jeweils um Unikate handelt, werden sie besonders gut geschützt. Um sie dauerhaft erhalten zu können, kümmert sich die Restaurierungswerkstatt des Stadtarchivs Neuss um Konservierung, Restaurierung und Langzeitarchivierung. Das Archivgut wird im Magazin lichtgeschützt aufbewahrt, Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden kontinuierlich überwacht.
Damit ihr später auch genau das findet, was euch interessiert, erfassen die Archivarinnen und Archivare die wichtigsten Informationen zu den einzelnen Archivalien in einer Datenbank. So könnt ihr zu bestimmten Ereignissen, Personen, Gebäuden etc. recherchieren – das geht zum großen Teil auch online. Jede Archivalie erhält eine Archivsignatur, anhand derer sie im Magazin gefunden und euch zur Einsicht in den Lesesaal des Stadtarchivs vorgelegt werden kann.
Das Nordrhein-Westfälische Archivgesetz verpflichtet die öffentlichen Archive, das Archivgut zu verwahren, zu sichern und zu erhalten. Somit ist die dauerhafte Erhaltung der in den Magazinen verwahrten Überlieferung nicht nur eine kulturelle und historische Verantwortung, sondern eine gesetzliche Aufgabe. Was viele vielleicht nicht wissen: Jeden Tag kommen neue Archivalien hinzu, inzwischen sind sie oft schon digital. Die Archivare entscheiden also heute täglich darüber, was von den aktuell entstandenen Schriftstücken oder Dateien aufbewahrt wird und in der Zukunft über die Gegenwart Auskunft geben kann.
Besucherinformationen
Besucheranschrift
Stadtarchiv Neuss
Oberstraße 15
41460 Neuss
Telefon: 02131-90 4250
E-Mail: stadtarchiv@stadt.neuss.de
Öffnungszeiten
Di, Mi, Fr: 09:00 bis 16:00 Uhr
Do: 09:00 bis 18:00 Uhr
Gruppen nach Terminvereinbarung
Ansprechpartnerin
Dr. Annekatrin Schaller
E-Mail: annekatrin.schaller@stadt.neuss.de
Tel.: 02131-90 4253
Die Archivbenutzung ist kostenfrei.
Web
http://www.stadtarchiv-neuss.de
Lernangebot
Spurensuche zur Geschichte der jüdischen Schule in Neuss
Im Stadtarchiv Neuss begeben sich die Schülerinnen und Schüler auf eine detektivische Reise, lernen historische Quellen zu lesen und zu verstehen und erforschen die Geschichte der einstigen jüdischen Schule. Anhand der Spuren, die die Schule, ihre Lehrer, Schülerinnen und Schüler hinterlassen haben, lässt sich ein Stück städtisches Alltagsleben im 19. und frühen 20. Jahrhunderts rekonstruieren.
Jahrgangsstufen
9. bis 10. Klasse
Oberstufe
Unterrichtsfächer
Geschichte, Religion, Gesellschaftslehre
Zum LernraumDer Besuch vor Ort
Fachbezug
- Jahrgangsstufen:
- 9. bis 10. Klasse, Oberstufe
- Unterrichtsfächer:
- Geschichte, Religion, Gesellschaftslehre
- Zeitliche Anforderungen:
- Vorbereitung: Variabel nach Anzahl der gewählten Lernbausteine, Nachbereitung: max. eine Unterrichtsstunde
Lernen vor Ort
- Gruppengröße:
- 15 Teilnehmende, nach Vereinbarung zwei Gruppen parallel möglich
- Besuchsdauer:
- nach Vereinbarung zwischen 1,5 und 3 Stunden
- Technische Ausstattung:
- WLAN-Zugang, Recherche am PC im Lesesaal, einige Tablets ausleihbar
Lehrplanbezüge
Geschichte / Gesellschaftslehre / Evangelische und Katholische Religionslehre
Inhalte
Das „lange“ 19. Jahrhundert – politischer und wirtschaftlicher Wandel in Europa / Die Zeit des Nationalsozialismus – Voraussetzungen, Herrschaftsstruktur, Nachwirkungen und Deutungen
- Anhand lokalen Archivgutes rheinischer Archive zur wechselvollen Entwicklung jüdischer Schulen setzen sich die Schülerinnen und Schüler forschend-entdeckend mit der Alltags- und Kulturgeschichte sowie dem Selbstverständnis jüdischer Menschen im „langen“ 19. Jahrhundert auseinander. Die Erforschung eines lokalen Fallbeispiels führt sie zu den Anfängen der Schulpflicht im damals preußischen Rheinland.
- Die Schülerinnen und Schüler gewinnen lokale Einblicke in das Leben, Handeln und Selbstverständnis der jüdischen Bevölkerungsminderheit Jahrzehnte vor der nationalsozialistischen Terrorherrschaft.
- Am historischen Beispiel des Schulbesuches gewinnen die Schülerinnen und Schüler lokale Einblicke in die alltägliche Glaubens- und Lebenspraxis jüdischer Menschen im 19. Jahrhundert.
Kompetenzen
- Recherchieren mit den digitalen und nicht-digitalen Findmitteln der Archive
- Unterscheiden unterschiedlicher Quellenarten und –gattungen
- Historisch-kritisches Erschließen von Quellen
- Rekonstruieren historischer Sachverhalte und Problemstellungen aus archivischen Quellen
- Quellenbasierte Hypothesenbildung und argumentatives Gewinnen und Vertreten historischer Sachurteile
- Quellenbasiertes Entwickeln eigener historischer Narrationen
- Förderung geschichtskultureller Kompetenz durch Kennenlernen und Erkunden des Lern- und Forschungsortes Archiv
- Beschreiben und Erklären des Verhältnisses lokaler jüdischer Menschen zu Bildung und Schule